Lenbachhaus 1948: „Ausstellung der Jüdischen Künstler“
Eine Künstlerin und vier Künstler der Sche’erit Hapleta stellten ihre Werke im November 1948 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus vor. Sie hatten überlebt und beanspruchten eine Stimme. Ihre Lebenswege zeigen, dass ihnen über viele Jahre durch die nationalsozialistische Verfolgung jeder Handlungsspielraum genommen worden war. Ihre Kunstwerke gehen über eine dokumentarische Geschichtsdarstellung hinaus und eröffnen eine bemerkenswerte Vielfalt an Ausdrucksformen.
Die Akteure und die Akteurin selbst beschrieben ihre Situation im Nachkriegs-München im Vorwort des Begleitheftes:
„Die jüdischen Künstler der Scherit-Hapleta haben die große Tragödie des eigenen Volkes als Getto-Insassen und KZ-Häftlinge erlebt. [...] [W]as das Künstlerische anbetrifft, unterstehen sie derselben Vielseitigkeit, die jüdische Künstler in Europa verkörpern. Diesmal ist es bloß eine kleine zurückgebliebene Gruppe, die zufällig in der US-Zone zusammentraf und heute ihr Schaffen der Öffentlichkeit vorstellt.“

Lenbachhaus 1948: Eine Recherche
Im Archiv der Städtischen Galerie im Lenbachhaus befindet sich eine Broschüre mit den Titeln der 165 in der Ausstellung gezeigten Kunstwerke sowie kurzen Biografien der fünf Beitragenden. Abbildungen gibt es in der Broschüre nicht. Mithilfe von zeitgenössischen Fotos, aufgenommen von Alex Hochhäuser, und der Unterstützung zahlreicher Archive und Museen konnte das Jüdische Museum München nun einige der gezeigten Werke in heutigen Sammlungen ausfindig machen und zuordnen.
Die Story „Lenbachhaus 1948: Ausstellung der Jüdischen Künstler“ rekonstruiert die Ausstellung und stellt die fünf Beitragenden vor.
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