Zwölf Monate – Zwölf Namen

Gutfreund (Mitte) mit Shmuel Rodensky bei „Anatevka“ im Deutschen Theater München, 4. September 1972, wenige Stunden vor dem Attentat © Süddeutsche Zeitung

50 Jahre Olympia-Attentat München

April: YOSSEF GUTFREUND

Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2022 zum 50. Mal: In Erinnerung an die zwölf Getöteten, widmen sich Institutionen aus München und Fürstenfeldbruck jeden Monat einem Opfer, seinem Leben und seinem Schicksal.

Das Jüdische Museum München erinnert in Kooperation mit dem Deutschen Theater durch eine Videoinstallation an den getöteten Schiedsrichter Yossef Gutfreund. Der Vater zweier Töchter und Überlebende der Schoa engagierte sich seit den Olympischen Spielen in Tokyo 1964 als olympischer Wettkampfrichter im Ringen. In München besuchte er mit weiteren Mitgliedern der Israelischen Olympischen Delegation das Deutsche Theater, um sich das Musical „Anatevka" auf Einladung des Hauptdarstellers Shmuel Rodensky anzusehen. Stunden später wehrte er die Terroristen des Olympia-Attentates 1972 ab, um seinen Kollegen die Flucht zu ermöglichen. Die Videoinstallation im Außenbereich des Deutschen Theaters wird von art / beats umgesetzt, um Yossef Gutfreund, sein Leben und seine Liebe zu seiner Familie und zum Sport vorzustellen.

Erinnerungsprojekt:
Zwölf Monate – Zwölf Namen
50 Jahre Olympia-Attentat München

50 Jahre nach den Olympischen Spielen in München soll 2022 ganzjährig an das Olympia-Attentat am 5.-6. September 1972 erinnert werden. Jeden Monat steht dabei ein Opfer im Mittelpunkt des Gedenkens. Es sind verschiedene Interventionen im öffentlichen Raum geplant, von Installationen, die den ganzen Monat über zu sehen sein werden bis hin zu eintägigen Aktionen.

Konzipiert und koordiniert wird das Erinnerungsprojekt vom Jüdischen Museum München in Zusammenarbeit mit dem NS-Dokumentationszentrum München und dem Generalkonsulat des Staates Israel. Die Umsetzung erfolgt mit Kooperationspartnern wie dem Amerikahaus, dem Landkreis Fürstenfeldbruck, dem Deutschen Theater, der Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern – Fachbereich Polizei und dem Polizeipräsidium München sowie weiteren Kultur- und Bildungseinrichtungen und anderen Interessierten.

Das Jüdische Museum München begleitet das Erinnerungsprojekt auf seinem Blog und auf seinen Social-Media-Kanälen unter dem Hashtag #OlympiaAttentat72

Eintritt
frei

Veranstaltungsort
Deutsches Theater München, Schwanthalerstraße 13, 80336 München im Außenbereich unter dem Torbogen links neben dem Haupteingang, rund um die Uhr zugänglich

Veranstalter
Jüdisches Museum München in Kooperation mit dem Deutschen Theater München