Rilkestraße: Untergrundorganisation Bricha
Die jüdische Untergrundorganisation Bricha (hebr. Flucht) entstand Ende des Jahres 1944 in dem von der Roten Armee befreiten Gebietsdreieck zwischen Polen, Litauen und der Ukraine. Jüdische Partisaninnen und Partisanen sowie Gettokämpfer und -kämpferinnen versuchten sich nach Palästina durchzuschlagen. Mit Hilfe von Offizieren der Untergrundorganisation Hagana (hebr. Verteidigung) in Palästina und Soldaten der Jewish Brigade, eine kämpfende Einheit der Britischen Armee, entwickelte sich aus diesen Aktivitäten die größte Fluchthilfebewegung des 20. Jahrhunderts. Der Bricha gelang es, weit über 200 000 osteuropäische Jüdinnen und Juden in die DP-Lager Deutschlands, Österreichs und Italiens zu schmuggeln — von dort ging es dann weiter nach Palästina.
