1. Oktober –  24. November 2024 | Audioinstallation im Foyer | Eintritt frei

7. OKTOBER

Audioinstallation im Foyer

Ein Jahr nach dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 und dem Beginn des Israel-Hamas-Krieges erinnert das Jüdische Museum München mit einer temporären Audioinstallation an diese traumatische Zäsur. Zu hören ist das Gedicht „Schutzraum“ der israelischen Dichterin Agi Mishol. Es entstand unmittelbar nach dem Erleben des 7. Oktober. Mishol unternimmt darin den Versuch, auf die traumatischen Geschehnisse durch eine Hinwendung nach Innen zu reagieren und in der Sprache zu verschwinden. Der Text schafft einen paradoxen Denkraum, in dem die Gräueltaten der Hamas, die täglichen Nachrichten über die Geiseln, die Auswirkungen des Krieges und die humanitäre Katastrophe der palästinensischen Bevölkerung ihr Echo finden.

Zur Künstlerin:

Agi Mishol wurde 1946 in Rumänien geboren und wanderte mit ihrer Familie 1950 in Israel ein. Sie studierte Hebräische Literatur in Jerusalem. Ihr erster Gedichtband erschien 1972, es folgten bis heute 20 weitere. Als Tochter zweier Schoa-Überlebender spiegeln ihre Sprachbilder oftmals auch den Schmerz, das Leid und die komplexe Verknüpfung zwischen jüdischer und israelischer Identität wider. Mishol ist heute eine der meistgelesenen Dichter*innen Israels und hat im Laufe ihres Wirkens zahlreiche Literaturpreise erhalten.
Das Gedicht „Schutzraum“ entstand unmittelbar nach dem 7. Oktober 2023 und ist in ihrem jüngsten Band „Gedicht für den unvollkommenen Menschen“ im Sommer 2024 auf Deutsch erschienen.

Kuratorin: Ulrike Heikaus in Zusammenarbeit mit Yuval Schneider