»Sieben Kisten mit jüdischem Material«
Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums München in Zusammenarbeit mit dem Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Würzburg, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, unterstützt von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
80 Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 sind die Geschichten vieler Gegenstände, die damals aus Synagogen geraubt wurden, noch nicht geklärt. Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisierungsarbeiten Ritualgegenstände erfasst, deren Herkunft Fragen aufwarf. Ein…
»Sieben Kisten mit jüdischem Material«
Von Raub und Wiederentdeckung 1938 bis heute
Eine Ausstellung des Jüdischen Museums München in Zusammenarbeit mit dem Museum für Franken – Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte, Würzburg, gefördert vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste, unterstützt von der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen in Bayern.
80 Jahre nach dem Novemberpogrom von 1938 sind die Geschichten vieler Gegenstände, die damals aus Synagogen geraubt wurden, noch nicht geklärt. Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisierungsarbeiten Ritualgegenstände erfasst, deren Herkunft Fragen aufwarf. Ein Forschungsprojekt konnte seither ermitteln, dass zahlreiche Objekte, darunter Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr, aus sieben Synagogen der Region stammen.
In der Ausstellung sind diese Objekte zu sehen und ihre Geschichten zu erfahren. Sie macht deutlich, dass ein wesentliches Ziel des vom NS-Staat organisierten Novemberpogroms der Raub jüdischen Eigentums und die damit verbundene Bereicherung war, von der auch zahlreiche Museen profitierten. Gleichzeitig spürt sie am Beispiel Würzburgs der Frage nach, warum die planmäßige und konsequente Aufarbeitung dieser Judaica über einen so langen Zeitraum hinweg unterblieben ist. Ein umfangreicher Katalog dokumentiert schließlich die Objekte dieses bedeutenden Bestandes.
Ausstellungszeit
6. November 2018–1. Mai 2019
Kurator
Bernhard Purin
Mitarbeit
Kerstin Dembsky
Gestaltung
Architekt Martin Kohlbauer, Wien
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PUBLIKATION
Der Katalog zur Ausstellung
Im Museum für Franken in Würzburg wurden 2016 bei Inventarisierungsarbeiten erstmals systematisch alle jüdischen Ritualgegenstände erfasst, von denen ein Großteil während des Novemberpogroms 1938 in Unterfranken beschlagnahmt worden war. Ein Forschungsprojekt konnte seither die Herkunft zahlreicher Objekte, darunter Tora-Schmuck, Chanukka-Leuchter, Seder-Teller und vieles mehr, die aus sieben Synagogen der Region stammen, klären. Die Beiträge machen deutlich, dass ein wesentliches Ziel des vom NS-Staat organisierten Novemberpogroms der Raub jüdischen Eigentums und die damit verbundene Bereicherung war, von der auch zahlreiche Museen profitierten. Gleichzeitig gehen sie am Beispiel Würzburgs der Frage nach, warum die planmäßige und konsequente Aufarbeitung dieser Judaica über einen so langen Zeitraum hinweg unterblieben ist. Ein umfangreicher Katalogteil dokumentiert schließlich die Objekte dieses bedeutenden Bestandes.
Mit Beiträgen von Christine Bach, Magdalena Bayreuther, Mordechai W. Bernstein, Kerstin Dembsky, Roland Flade, Martin Kohlbauer, Carolin Lange, Claudia Lichte, Bernhard Purin, Rotraud Ries, Erich Schneider und Susanne Wortmann.