Ein Jüdisch-muslimisches Experiment
im Berlin der Weimarer Republik
Einsichten in Privatarchive und Fotosammlungen – Digitaler Vortrag von Gerdien Jonker
In den 1920er Jahren entstand in Berlin ein kulturelles Netzwerk zwischen jüdischen und muslimischen Intellektuellen: Deutsche und europäische Studierende trafen auf Studierende aus Ägypten, Persien, Indien oder dem Kaukasus. Von ihrer Herkunft her verstanden sie sich entweder als Jüdinnen und Juden oder als Musliminnen und Muslime. In den Freundschaften, die geknüpft wurden, ging es aber auch um ein gesellschaftliches Experiment, in dem nicht die Religion, sondern Fragen rund um die Bewegung der Lebensreform oder der eigenen sexuellen Identität miteinander verhandelt wurden. Anhand von sechs Privatarchiven und umfangreichen Fotosammlungen wird dieses lebensbejahende Netzwerk in diesem Vortrag vorgestellt werden und beleuchtet, welche gesellschaftspolitischen Bedingungen solch ein Experiment ermöglichten. Auch die Folgen für diese Netzwerke durch den Aufstieg der Nationalsozialisten werden in diesem Vortrag aufgezeichnet.
Dr. Gerdien Jonker ist Religionshistorikerin am Erlanger Zentrum für Islam und Recht in Europa an der Universität Erlangen.
Anmeldung
Begrenzte Teilnehmendenzahl, Anmeldung für den Vortrag: https://www.evstadtakademie.de/anmeldung/?id=9399 | Eintritt: frei | Einlass in den Event-Raum ab 18.50 Uhr
Eintritt
frei
Veranstaltungsort
Digital via Zoom
Veranstalter
Eine Veranstaltung der Evangelischen Stadtakademie München in Kooperation mit dem Jüdisch-muslimischen Stammtisch, der Liberalen Jüdischen Gemeinde München Beth Shalom, Chaverim e.V., dem Münchner Forum für Islam, der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, dem FB Dialog der Religionen im Erzbischöflichen Ordinariat und dem Jüdischen Museum München.