Das war spitze!
Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung
Der seit über 60 Jahren hochtourig laufende Bildermarathon, der mittlerweile tagtäglich im Fernsehen ausgestrahlt wird, soll mit der Ausstellung »Das war spitze! Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung« und der gleichnamigen Publikation entschleunigt werden.
Der Blickwinkel, von dem aus das Tempo gedrosselt wird, ist dabei ein ganz konkreter: Es gilt, das »Jüdische« in der deutschen Fernsehunterhaltung herauszufiltern und genauer anzuschauen. Jedoch – was ist das »Jüdische«? Wie lässt es sich erfassen und betrachten? In insgesamt 10 Stationen unternimmt die Ausstellung…
Das war spitze!
Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung
Der seit über 60 Jahren hochtourig laufende Bildermarathon, der mittlerweile tagtäglich im Fernsehen ausgestrahlt wird, soll mit der Ausstellung »Das war spitze! Jüdisches in der deutschen Fernsehunterhaltung« und der gleichnamigen Publikation entschleunigt werden.
Der Blickwinkel, von dem aus das Tempo gedrosselt wird, ist dabei ein ganz konkreter: Es gilt, das »Jüdische« in der deutschen Fernsehunterhaltung herauszufiltern und genauer anzuschauen. Jedoch – was ist das »Jüdische«? Wie lässt es sich erfassen und betrachten? In insgesamt 10 Stationen unternimmt die Ausstellung eine mentalitätsgeschichtliche Reise in unsere heimischen Wohnzimmer und zeichnet dabei filmische Strategien bei der fiktiven Darstellung »jüdischer« Themen und Figuren nach. Aber auch populären Persönlichkeiten der Medienöffentlichkeit, wie etwa dem über Jahrzehnte omnipräsenten Hans Rosenthal, nähert sich die Ausstellung aus einer lebensgeschichtlichen Perspektive an. Die öffentliche Verhandlung des »Jüdischen« auf dem Fernsehbildschirm bleibt dabei wahrnehmbar und bewusst unbeantwortet im (Ausstellungs-) Raum stehen. Nicht zuletzt laden Kostüme und Requisiten aus Fernsehproduktionen, Merchandisingprodukte, Fotos und Fernsehzeitungen zu einer individuellen – auch nostalgischen – Beschäftigung mit der eigenen Sozialisation durch die »Mattscheibe« ein.
Ausstellungszeit
12. April – 6. November 2011
Kuratorin
Ulrike Heikaus
Gestaltung
Markus Dicklhuber und Jens Neuber, München
PUBLIKATION
Der Katalog zur Ausstellung
Der Begleitband zur Ausstellung nimmt in weiterführenden Essays das Fernsehprogramm noch einmal ganz genau unter die Lupe. Dabei werden unter anderem die Handlungsstränge einzelner Fernsehfilme und Serienformate, wie etwa Tatort oder Lindenstraße, verfolgt und „jüdische Figuren und Themen“ auf ihre ambivalente Bildsprache hin untersucht. Auch die Verhandlungen des „Jüdischen“ im DDR-Fernsehen und in der österreichischen Fernsehunterhaltung findet in dieser Publikation Beachtung. Nicht zuletzt wird Hans Rosenthal, der Titelgeber dieser Ausstellung, näher vorgestellt und das Spannungsfeld aufgezeigt, in der er sich als Alltagsbegleiter, Fernsehikone, jüdischer Überlebender und Zeitzeuge bewegt.