Stadt ohne Juden

Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte

Stadt ohne Juden

Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte

Stadt ohne Juden
Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte

München feierte im Jahr 2008 seinen 850. Geburtstag. Stadtjubiläen werden gerne zum Anlass genommen, mit Stolz auf die Geschichte der Stadt zurückzublicken, sich mit ihr zu identifizieren und das Geschichtsbewusstsein der Stadtgesellschaft zu stärken. Doch wie soll ein Museum auf ein solches Festjahr reagieren, dessen Aufgabe die Vermittlung von Geschichte und Kultur einer Bevölkerungsgruppe ist, die in der 850-jährigen Geschichte der Stadt insgesamt über 400 Jahre von der Teilhabe an eben dieser Stadtgeschichte unfreiwillig und oft auch gewaltsam ausgeschlossen wurde?

Das…

Stadt ohne Juden
Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte

München feierte im Jahr 2008 seinen 850. Geburtstag. Stadtjubiläen werden gerne zum Anlass genommen, mit Stolz auf die Geschichte der Stadt zurückzublicken, sich mit ihr zu identifizieren und das Geschichtsbewusstsein der Stadtgesellschaft zu stärken. Doch wie soll ein Museum auf ein solches Festjahr reagieren, dessen Aufgabe die Vermittlung von Geschichte und Kultur einer Bevölkerungsgruppe ist, die in der 850-jährigen Geschichte der Stadt insgesamt über 400 Jahre von der Teilhabe an eben dieser Stadtgeschichte unfreiwillig und oft auch gewaltsam ausgeschlossen wurde?

Das Jüdische Museum München spürt in seinem Beitrag zum Stadtgeburtstag genau jenen Jahren in den vergangenen 850 Jahren nach, in denen keine Juden hier leben durften und München eine Stadt ohne Juden war. Gleichzeitig werden die Ursachen für Vertreibungen, Verfolgungen und Aufenthaltsverbote aufgezeigt und damit die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte thematisiert.

Den zwölf Exponaten, die überwiegend negative Ereignisse der Stadtgeschichte visualisieren, sind »Videotafeln« zugeordnet. Studierende der Münchner »Hochschule für Fernsehen und Film« haben Statements von Historikern, Literatur-, Politik- und Kulturwissenschaftlern in Bezug zu den Orten in der Topographie Münchens gestellt, die mit den konkreten Ereignissen von Ausgrenzung, Vertreibung und Vernichtung in Zusammenhang stehen. Den Besucherinnen und Besuchern der Ausstellung »Stadt ohne Juden - Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte« ermöglicht dies, die Exponate in einen breiteren Kontext der Geschichte zu stellen und gleichzeitig mit konkreten Orten in München in Verbindung zu bringen.

Ausstellungszeit

24. August 2008 – 30. August 2009

Kurator

Bernhard Purin

Mitarbeit

Tatjana Neef

Gestaltung

Architekt Martin Kohlbauer, Wien

Blick in die Ausstellung »Stadt ohne Juden – Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte«
Blick in die Ausstellung »Stadt ohne Juden – Die Nachtseite der Münchner Stadtgeschichte«

PUBLIKATION

Der Katalog zur Ausstellung

ISBN 978-3-938832-41-X

 

Vielleicht sollten sich die Veranstalter für das Guiness-Buch der Rekorde bewerben. Denn es ist rekordverdächtig, mit nur 12 Exponaten eine 850 Jahre umspannende Geschichte so anschaulich und packend darzustellen, wie derzeit im Jüdischen Museum in München.

 

 

 

 

Straubinger Tagblatt, 21. Oktober 2008

Es gehört zu den Vorzügen von Purins Ausstellung, wenige Artefakte zu zeigen, um desto wirkungsvoller auf die Insistenz antisemitischer Argumentationszusammenhänge hinweisen zu können.

 

 

 

 

 

 

Der Standard, 28. Oktober 2008

Eine außergewöhnliche, unbedingt sehenswerte Ausstellung!

 

Die Rheinpfalz, 08. November 2008
Ein Museum der Landeshauptstadt München